Architektur der Elbphilharmonie Hamburg
Wie ein einziges Bauwerk das Gesicht einer ganzen Stadt neu definierte.
Von Simon Michael, Concerts Pamplona
Inmitten des pulsierenden Herzens Hamburgs, umgeben von Elbe und historischen Mauern, thront ein modernes Meisterwerk – die Elbphilharmonie.Â
Es gibt Bauwerke, die, einmal errichtet, das Vermögen haben, das Antlitz einer ganzen Stadt neu zu prägen. Dazu gehören das Opernhaus in Sydney oder das Guggenheim Museum in Bilbao. Auch was die Elbphilharmonie in Hamburg vollbracht hat, ist von außergewöhnlicher Brillanz. Sie hat sich nicht nur einen festen Platz in der Hansestadt erobert, sondern auch die Art und Weise, wie wir Hamburg sehen, neu definiert.
Hamburgs neue Melodie
Jede Stadt hat ihre eigene Melodie, ihren eigenen Klang und mit der Elbphilharmonie hat nun auch Hamburg eine neue Symphonie, die über die Wasseroberflächen der Elbe und durch die Herzen der Menschen hallt. Dieses Gebäude ist nicht nur ein Ort der Musik, sondern auch ein Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs.
Die Architektur der Elbphilharmonie: Ein Dialog zwischen Alt und Neu
Eine Reise des Lichts
In der Architekturwelt kann das Licht als das unsichtbare Orchester betrachtet werden, welches die Emotionen und Stimmungen eines Raumes dirigiert. Dies ist wohl kaum deutlicher zu sehen als in der Elbphilharmonie. Deren Besuch ist nicht nur ein akustisches Erlebnis, sondern auch eine Reise durch das Licht - ein visuelles Konzert, das je nach Tageszeit und Jahreszeit variiert. Vom Moment des Eintritts bis zum Verlassen des Gebäudes begleitet das Licht den Besucher auf Schritt und Tritt.
Bei der Anreise zur Elbphilharmonie fallen einem sofort die riesigen Glasfenster auf, die an die funkelnde Oberfläche eines riesigen Kristalls erinnern. Wie ein Kaleidoskop reflektieren sie die Farben des Himmels, des Wassers und der umgebenden Stadt in ständig wechselnden Mustern, die von den Tages- und Wetterbedingungen beeinflusst werden. Dieser dynamische Tanz von Licht und Farbe verleiht dem Gebäude seine pulsierende, lebendige Qualität.Â
Außergewöhnlich ist auch die Art und Weise wie man das Gebäude betritt. So fährt man durch die 82 Meter lange, gebogene Rolltreppe, die sogenannte »Tube«, die durch einen Lichttunnel führt und wie eine Einleitung in ein Lichtkonzert wirkt. Sie endet in der beeindruckenden Plaza. Ein Wandelgang, der einen vollständigen Rundumblick um das Gebäude und auf den Hafen gewährt, lädt zum Staunen ein - eine Ode an das Licht und die Stadt Hamburg. Dieses Ambiente bereitet die Besucher auf das bevorstehende Konzerterlebnis vor und schafft eine Atmosphäre der Erwartung.
Im Saal selbst wird die Reise fortgesetzt. Mundgeblasene Glaskugelleuchten hüllen in einer wellenartigen, spielerischen Anordnung die steil terrassierten Ränge in weiches Licht und schaffen eine Atmosphäre, die sowohl die Weite des Raumes als auch die Erhabenheit der Musik spürbar macht. Dies führt zu einem Erlebnis, bei dem das Licht fast wie ein zusätzliches Instrument wirkt, das mit der Musik harmoniert.
Nach dem Konzert, beim Verlassen des Saales, wird der Besucher erneut von den Lichtreflexionen des Gebäudes begrüßt. Eventuell ist der Eindruck der Lichtverhältnisse nun ein ganz anderer. Die beeindruckenden, rahmenlosen Fenster der Elbphilharmonie bieten einen perfekten Abschluss der Lichtreise, indem sie die Schönheit der Stadt sowie die Reflexionen des Wassers einfangen.
Und so, mit einer Mischung aus Euphorie und Faszination, blicken die Besucher*innen auf dieses Bauwerk, das in kurzer Zeit nicht nur das Gesicht der Stadt verändert, sondern auch ihr Herz erobert hat.
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