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Bohuslav Martinů Philharmonic Orchestra © Dominik Bachůrek
Bohuslav Martinů Philharmonic Orchestra © Dominik Bachůrek
Bohuslav Martinů Philharmonic Orchestra © Bohuslav Martinů Philharmonic Orchestra
Bohuslav Martinů Philharmonic Orchestra © Bohuslav Martinů Philharmonic Orchestra

BOHUSLAV
MARTINŮ
PHILHARMONIC
ORCHESTRA

Der Ruf nach der Gründung eines professionellen Sinfonieorchesters wurde in Zlín schon im Laufe der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts immer lauter.

Die Hauptinitiatorin war dabei – kaum überraschend – die in der tschechischen Stadt beheimatete Firma Baťa, obwohl der Weg zur Umsetzung dieses Gedankens gar nicht einfach war. Dies lag vielleicht auch daran, dass Zlín in der Zwischenkriegszeit nicht zu den Städten gehörte, die sich einer reichen Musiktradition rühmen konnten. Die Bemühungen des Managements des Schuhimperiums von Tomáš Baťa waren somit erst kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von Erfolg gekrönt, als aus dem ursprünglichen Blasorchester der Firma Baťa nach und nach die Basis für ein neues Ensemble entstand, das später „Sinfonieorchester des staatlichen Unternehmens Baťa“ benannt wurde.

Als grundlegender Meilenstein in der Geschichte der Zlíner Philharmoniker gilt Anfang April 1946, als die Führung des fast fünfzigköpfigen Orchesters vom Brünner Dirigenten Rudolf Kvasnica übernommen wurde. Nach tagtäglichen, intensiven Proben konnte am letzten Apriltag im sogenannten „Großen Kino“ (Velké kino) in Zlín das überhaupt erste öffentliche Konzert veranstaltet werden, sodass der 30. April 1946 als der Tag in die Geschichte der Zlíner Philharmonie einging, an dem dieses Sinfonieorchester seine Konzerttätigkeit aufnahm.

Das Orchester hatte anfänglich im Gebäude des Großen Kinos seinen Sitz – der Saal dieses Kinos verfügte damals über eine Kapazität von mehr als 2.000 Sitzplätzen. Es gelang den Philharmonikern zwar nur selten, einen so großen Zuschauerraum voll zu besetzen, jedoch bot die Ausstattung dieses Gebäudes den Musikern einen gewissen, für die damalige Zeit überdurchschnittlichen Komfort. Schon im November 1955 wurde die ehemalige Tomáš-Baťa-Gedenkstätte den Bedürfnissen des Orchesters angepasst und anschließend in „Haus der Kunst“ (Dům umění) umbenannt. Die Philharmonie erhielt so zum zweiten Mal in kurzer Zeit einen über aus repräsentativen Sitz, der zudem um eine große Konzertorgel ergänzt wurde. Seit Januar 2011 ist der neue Hauptsitz der Bohuslav-Martinů Philharmonie das neu erbaute Kongresszentrum Zlín, das von der bekannten tschechischen Architektin und Designerin und gebürtigen Zlínerin Eva Jiřičná entworfen wurde.

Im Laufe der Geschichte wurde auch das Zlíner Orchester wiederholt Opfer zwangsweiser Umbenennungen, die oft durch den jeweils aktuellen politischen Kontext geprägt wurden. So besuchten die Zlíner (und später Gottwaldover) Zuhörer zuerst die Konzerte des „Sinfonieorchesters des staatlichen Unternehmens Baťa“, das im Herbst 1948 in „Zlíner Philharmonie“ umbenannt wurde. Noch im Dezember desselben Jahres wurde der Name des Ensembles noch einmal geändert – in „Philharmonie der Arbeitenden“ – und Anfang der 50er Jahre folgte noch die Umbenennung in „Staatliches Sinfonieorchester des Kreises Gottwaldov“. Seit Januar 1989 führt die Philharmonie mit Stolz den Namen eines der bedeutendsten tschechischen Komponisten, Bohuslav Martinů, in ihrem Namen.

Im Laufe von mehr als 75 Jahren entwickelte sich die Zlíner Philharmonie zu einem führenden tschechischen Orchester, dessen künstlerisches Profil von vielen aus gezeichneten Chefdirigenten (Rudolf Kvasnica, Richard Týnský, Eduard Fischer, Zdeněk Bílek, Rostislav Hališka, Peter Lücker, Kirk Trevor, Tomáš Koutník, Jakub Hrůša, Stanislav Vavřínek, Vojtěch Spurný, Tomáš Brauner) sowie Gastdirigenten (Vladimír Matěj, Jaroslav Opěla, Stanislav Macura, Petr Altrichter, Miloš Machek, Tomáš Hanus, Walter Attanasi) geprägt wurde. Seit September 2021 ist auf der Position des Chefdirigenten Robert Kružík tätig, die derzeitigen Hauptgastdirigenten sind Leoš Svárovský und Tomáš Brauner.

Zum Repertoire gehören nicht nur große sinfonische Werke, sondern auch Stücke, die Elemente aus Jazz, Rock, Chanson oder Popmusik beinhalten. Die Konzerttätigkeit der Philharmonie basiert heute auf fünf Abo-Zyklen. Außerdem veranstaltet das Orchester zahlreiche weitere Konzerte nicht nur in Zlín, sondern auch in der unmittelbaren Umgebung. Das Zlíner Sinfonieorchester tritt auch als Gastensemble in allen bedeutenden Zentren der Tschechischen Republik auf (z. B. auf Festivals wie Prager Frühling, Smetanas Litomyšl, Janáčeks Mai, Špilberk Brno, Prager Musikfestival, Festival Český Krumlov, Czech Touches of Music). Bei Auslandstourneen spielte das Orchester schon in zahlreichen Ländern, wie Italien, Dänemark, Ungarn, Kroatien, Griechenland, Polen, Österreich, Rumänien, Deutschland, Frankreich, Portugal, Spanien, Ukraine oder den USA (Carnegie Hall). Im Jahre 2016 präsentierte sich die Bohuslav-Martinů-Philharmonie in Indien (57 Jahre nach dem letzten Auftritt eines tschechischen Orchesters in diesem Land), im November 2017 absolvierte sie eine Tournee mit fünf Konzerten in Südkorea und Anfang des Folgejahres kehrte das Ensemble zurück nach Indien, um dort eine weitere erfolgreiche Tournee zu absolvieren.

Zu den bekannten Solisten, die mit dem Orchester zusammenarbeiteten, zählen zum Beispiel Mstislaw Rostropowitsch, Daniel Schafran, Mischa Maisky, Vadim Repin, Jennifer Larmore, Eugen Indjić, Sergej Krylov, Eduard Haken, Josef Suk, Dagmar Pecková, Eva Urbanová, Gabriela Beňačková und Magdalena Kožená. Das Orchester begleitete in den letzten Jahren z. B. Rolando Villazón, Montserrat Caballé, Olga Peretyatko, Joseph Calleja, Angela Gheorghiu, Pretty Yende, Fazil Say, David Lomelí, Adam Plachetka, Piotr Beczała, Olga Scheps und andere.

Die Bohuslav-Martinů-Philharmonie ist Organisatorin zweier Musikfestivals – des herbstlichen Musikfestivals Harmonia Moraviae, dessen erster Jahrgang in 1999 stattfand, und seit 1972 auch des Festivals Talentinum, eines Nicht-Wettbewerbs-Festivals für junge Konzertkünstler, in dessen Rahmen sich junge Interpreten und Dirigenten unter sechsundzwanzig Jahren dem Publikum präsentieren. Zu den wichtigen Aktivitäten der Bohuslav-Martinů-Philharmonie gehört auch die Förderung des Musikschaffens von jungen tschechischen Komponisten und der musikalischen Bildung der jungen Generation.

Zur regelmäßigen Tätigkeit der Philharmonie zählt gleichfalls die Zusammenarbeit mit Rundfunk und Fernsehen und die Aufnahme von Musik auf Tonträgern.


ⓘ Die Biografie wurde unverändert abgedruckt. Stand der Biografie: Oktober 2024



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